Der Nebensender VoxUp startete mit der Serie McLeods Töchter. Die hatte ich bis dahin noch nicht gesehen, wusste aber grob worum es geht. Die viele Zeit dank Corona machte es möglich und so habe ich den Pilotfilm und die Serie durchgeschaut.

Eine Kritik geht an den Sender, der die Ausstrahlungszeitpunkte immer wieder verschoben hat. So gab es Wochen, in denen 2 Folgen mittags gezeigt wurden und Wochen mit 4 Folgen am Samstag Nachmittag, von denen manchmal allerdings die ersten beiden Wiederholungen der in der Vorwoche ausgestrahlten Folgen waren. So manches Mal konnte ich das Schauen also nicht planen und hab das Aufnehmen verpasst, aber dank TVNow liess sich das ausbügeln. Irgendwann wurde es mir mit dem Sendeplatz-Hopping zu bunt und ich bin im November komplett auf die Streaming-Möglichkeit umgestiegen. Daher bin ich aktuell schon mit der kompletten Serie durch, wohingegen VoxUp gerade noch in der 7. von 8 Staffeln hängt. Nun aber zur Review und Kritik.

McLeod’s Töchter – Worum geht es?

Nach dem Tod von Farmoberhaupt Jack McLeod müssen seine ausschließlich weiblichen Nachkommen die Farm Drovers Run allein weiter führen und dabei allerhand Schwierigkeiten und Zwischenmenschlichkeiten bewältigen. Es gibt ein mehr oder minder freundschaftliches Verhältnis zur Nachbarfarm bzw. den dort lebenden jungen Männern. Im Laufe der Jahre gibt es einige Positionswechsel: Erst taucht Schwester Tess auf, dann verstirbt Claire McLeod und damit das Herz der Farm; ihre Freundin Stevie übernimmt gemeinsam mit Tess das Ruder. Als Tess später den ehemaligen Nachbarn Nick heiratet und mit ihm nach Argentinien auswandert, tauchen die Cousinen Grace, Regan und Jasmine auf; irgendwann zwischendurch stellt sich heraus, dass es sich bei Jodi, der Tochter der Haushälterin Mic, um ein uneheliches Kind von Jack handelt. Man sieht ein lustiges Wechselspiel der Protagonisten über die Staffeln hinweg. Immerhin hat die Serie es auf 8 Staffeln geschafft, so dass man ordentlich Zeit dafür hat. Neben den McLeod Nachkommenschaften gibt es natürlich noch allerlei Freundschaften und Mitarbeiter(innen), die sich gegenseitig ersetzen und ablösen: Becky, Kate, Mic, Jodi, Moira, Tayler und andere unterstützen auf der australischen Farm mit Hingabe.

Die Farm selbst hat sich auf Rinder- und Schafzucht spezialisiert. Unter Tess soll ein Öko-Hof daraus werden, im Laufe der Staffeln werden neben Rindern auch Ziegen, Alpakas, Schafe und Pferde gezüchtet. Apropros Pferde: Es handelt sich eindeutig um eine Pferdeserie. Die McLeod-Belegschaft erledigt den Großteil ihrer Farmarbeit vom Rücken der Pferde aus, auch die Ausbildung und das Training von Pferden spielt zeitweise eine große Rolle. Allerdings wechselt das Betätigungsfeld hier auch je nach Belegschaft zwischen Pferdetraining, Tierschutz, Rodeoreiten, Viehauktionen, Schafscheren und und und. Leider sieht man aber tatsächlich relativ wenig von Australien, lediglich in den beiden letzten Staffeln werden die einheimischen Tiere mal in die Serie gebracht. Dies geschieht vor allem durch die letzte Hilfskraft Tayler, die sich dem Tierschutz verschrieben hat und Wildtiere aufpäppelt.

Neben der Arbeit auf der Farm erleben wir im Laufe der Staffeln die verschiedensten Beziehungsgeflechte, im Fokus stehen hier insbesondere die Nachkommen des Nachbarhofs Killarney – Nick und Alex Ryan. Später kommt auch hier noch ein bis dahin unbekannter Halbbruder dazu, nachdem Nick aus der Serie ausgeschieden ist (Auswanderung Argentinien). Jodi hingegen steigt zwischenzeitlich aus der Serie aus, steht aber zur finalen Folge der 8. Staffel gemeinsam mit ihrer Mutter wieder vor der Tür.

Eine Auflistung der Abgänge der Serie

Wie schon geschrieben, gibt es in dieser Serie extrem viele Zu- und Abgänge. Es fällt schwer, alle aufzuzählen, aber ich versuche es mal.

  • Becky Howard -> Hilfskraft in der ersten Staffel, hat die Farm verlassen, um eine eigene Farm zu gründen
  • Claire McLeod -> Das Herz von Drovers Run, bekam ein Kind (Charlotte), starb bei einem Autounfall in der 3. Staffel
  • Tess McLeod -> Schwester von Claire, ist aber in der Stadt aufgewachsen. Kam mit Nick Ryan zusammen und wanderte mit ihm nach Argentinien aus.
  • Meg Fountain -> ehemaliges Kindermädchen von Claire und Hilfskraft auf der Farm. Verlässt die Farm im Rahmen ihrer Schriftstellerkarriere bzw. um mit ihrem Mann Terry zu reisen. Kehrt immer mal wieder sporadich zurück
  • Jodi Fountain -> uneheliche Tochter von Jack McLeod, verlässt Drovers mit ihrem Freund im Zeugenschutzprogramm; kehrt aber in der finalen Folge der 8. Staffel mit Meg zurück auf die Farm.
  • Nick Ryan -> verlässt Australien mit Tess, um in Argentinien auf einer Farm zu arbeiten
  • Alex Ryan -> stirbt nach seiner Rückkehr von einem Argentinienurlaub, wird von einem schweren Ast erschlagen, die schwangere Stevie kann ihm nicht helfen
  • Kate Manfredi -> Hilfskraft; verlässt Drovers und Australien gemeinsam mit ihrem Freund Dave, der einen Job in Afrika annimmt; kehrt sporadisch noch mal zurück
  • Dave Bruer -> Tierarzt, verlässt Australien mit Kate nach einem Jobangebot aus Afrika
  • Harry Ryan -> Kopf der Killarney-Farm, Vater von Alex und Nick. Stirbt an einem Herzleiden
  • Sandra Kinsella -> 2. Ehefrau von Harry. Will sich nach Harrys Tod aus Verzweiflung umbringen, wird aber von Stevie gerettet. Danach geht sie in eine Einrichtung, um Hilfe zu erhalten
  • Terry Dodge -> langjähriger Freund der Farm, heiratet Meg und verlässt die  Farm, um mit ihr eine Reise zu machen.

Das sind nicht alle, aber die wichtigsten.

Kritik und Beurteilung

Grundsätzlich hat die Serie mal viel Potenzial gehabt, umsonst hat sie keine 8 Staffeln durchgehalten. Ich glaube aber, dass mit dem Ausscheiden von Claire und den darauffolgenden Wechselspielen der Bezug zum Zuschauer verloren ging. Man hatte sich teilweise gerade ein neue Personen gewöhnt, da waren sie auch schon wieder weg. Es fehlt die Beständigkeit im Stab und so richtig von Anfang bis Ende der Serie war keiner dabei. Auch bei allem, was um die Farmen herum passierte, gab es wenige klare Linien. Selbst in den Handlungsübergängen muss man manchmal den Kopf schütteln, weil so krasse Einschnitte entstehen, die vorher einfach nicht absehbar waren. Bestes Beispiel ist die Finalfolge, in der man erfährt, dass die Farm hochverschuldet ist und nur durch einen riskanten Viehverkauf gerettet werden kann. Farm-Chefin Stevie hat sich seit Monaten selbst kein Gehalt ausbezahlt. Das ist zwar nicht an den Haaren herbeigezogen, aber doch sehr merkwürdig, war davon in den vorherigen Folgen doch nie die Rede. Besonders zum Ende der Serie merkte man eine zunehmende Planlosigkeit bei den Serienschöpfern. So gibt es mehrere Folgen, die eher ins Mystery-Genre rutschen, was irgendwie so gar nicht passt und irgendwie scheint es insgesamt so, dass die Serienmacher nochmal alles versuchen und in jedes Genre reinfühlen, um dort noch ein paar Zuschauer für die Serie zu angeln. Ob das Ende der Serie tatsächlich durch zurückgehende Einschaltquoten eingeläutet wurde, weiß ich nicht, aber wundern würde es mich nicht.

Daher würde ich die Serie mit 6/10 Punkten bewerten. Grundsätzlich finde ich solche Farmserien gut; allerdings sind mir bei McLeod’s Töchter deutlich zu viele Besetzungswechsel und eine sich ständig ändernde Storyline mit unterschiedlichsten Schwerpunkten. Und irgendwie war es irgendwann mehr gewollt als gut gemacht. Anschauen kann man sich die Serie trotzdem mal, denn immerhin gibt es viel australische Steppe zu sehen.

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