Vor 2 Tagen schnappte ich zufällig in einem Werbeblock die Info auf, dass der Schauspieler Timur Bartels an der Sat.1-Show Dancing on Ice teilnimmt. Normalerweise kann ich mit solchen Shows nicht viel anfangen, aber ich mag Timur als Persönlichkeit ganz gerne und so schaltete ich eben doch ein. Das Show-Prinzip ist so wie bei allen anderen dieser Shows: Ein Profi und ein Promi bilden ein Team und müssen eine Aufgabe lösen, im Fall von dieser Show besteht die Aufgabe in Eiskunstlaufen. Dabei wird pro Show ein Tanz zu einem Song einstudiert und dieser dann vor Publikum und einer Jury gezeigt. Die teilnehmenden Promis sind mir zumindest vom Namen her soweit bekannt, lediglich von Sarina Nowak und Kevin Kuske hatte ich noch nichts gehört, aber die beiden sind auch in Sparten unterwegs, mit denen ich nichts anfangen kann (Curvy Model und Bobsportler). Die restlichen Promi-Teilnehmer waren Desiree Nick, Detlef Soost, Sarah Lombardi, John Kelly, Aleksandra Bechtel und eben Timur Bartels.

Die Promis hatten 3 Monate Zeit und hatten teilweise vorher noch überhaupt keine Erfahrung mit dem Eislaufen. Teilweise merkte man daher bei den Auftritten noch eine große Unsicherheit, teilweise traute man sich kaum, den Profi-Läufer los zu lassen. Einige waren aber auch schon mutiger und wagten sogar kleine Sprünge. Natürlich war auch das in den meisten Fällen unsicher – aber hey, die meisten der Teilnehmer stehen gerade mal seit 3 Monaten auf dem Eis. Dafür allein verdienen sie großen Respekt.

Vor jedem Paarlauf wurden Mitschnitte aus dem Training gezeigt, da konnte man sehen, wie schwer es einigen fiel und das bei den meisten eine ordentliche Kopf-Blockade das freie Laufen hinderte. Ich kann das gut verstehen, ich war als Kind ein paar Mal Eislaufen mit meiner Familie und ich erinnere mich gut an die Angst vor dem Fallen, die verhindert hat, dass ich mich entspannt habe. Das wiederum hatte zur Folge, dass auch meine Bewegungen verkrampft waren und ich natürlich wieder und wieder hinfiel. Vor lauter „Stell-dich-nicht-so-an“ hatte sich die Freude am Eislaufen schnell erledigt. Motivation, Empathie und Trost war noch nie die Stärke meiner Familienmitglieder…

Umso spannender war es zu sehen, was positive Bestärkung in wenigen Wochen erreichen kann. Die Kandidaten an sich haben mir insgesamt gut gefallen. Eine Ausnahme stellte Desiree Nick dar, die ich als Person einfach sehr unsympathisch finde mit ihrem ganzen Getue. Und dem ewigen Rumgereite auf ihrem Muskelfaserriss. Ich habe ehrlich Respekt davor, dass sie sich mit 62 noch traut, etwas neues zu versuchen, jedoch war alles, was von ihr gezeigt wurde sehr – überspitzt. Ich weiß nicht, ob sie wirklich so ist, oder ob das nur eine Show ist. Ich mag jedenfalls weder ihre Ausdrucksweise noch ihre narzisstische Persönlichkeit. Vielleicht ist sie im Grunde auch eine total verunsicherte Person, die der Meinung ist „laut“ sein zu müssen, damit sie gemocht wird. Die Verunsicherung zeigte sie jedenfalls auf dem Eis und ich denke, dass sie gestern verdient ausgeschieden ist, da sie die schlechteste Show abgeliefert hat. Sie hat sich im Prinzip ausschließlich von ihrem Partner führen lassen und sogar dabei war sie noch äußerst wackelig. Ja mag sein, dass das mit dem Muskelfaserriss zusammen hängt, aber auch die Ausschnitte aus dem Training sahen nicht anders aus.

Eine wirkliche Überraschung hingegen hat Timur Bartels abgeliefert. Er hat nach eigener Aussage vor dem Show-Training erst viermal auf dem Eis gestanden in seinem Leben aber die Show, die er und seine Partnerin Amani Fancy hingelegt haben, war wirklich überragend.

Wollt ihr euch den Eistanz von Timur und Amani zum Song „Sorry“ – Justin Bieber anschauen? Dann könnt ihr das hier machen.

Wirklich mit Abstand die beste Vorführung gestern Abend. Und das spiegelte sich dann ja auch in der Jury-Wertung, denn diese lag bei den beiden bei unfassbaren 35,5 Punkten (von 40 Punkten) und hat damit alle anderen übertroffen.

Ein wenig undurchsichtig war das Zuschauer-Voting, denn zum einen wurde ein Ergebnis gezeigt, zum anderen finde ich es etwas befremdlich, dass man voten kann, sobald das jeweilige Paar durch ist mit seiner Vorführung. So hatten die ersten Paare beinah 2 Stunden Zeit, um Voting-Stimmen zu sammeln während für die letzten die Zeit viel viel kürzer war. Ein großer Schwung Kritik gegenüber Sat.1 gab es auch in den sozialen Netzwerken wegen der Unmenge an Werbung, die gesendet wurde. Ja, ich weiß, Privatfernsehen, teure Sendeformate etc. Aber auch hier sollte es Grenzen geben. Letztendlich werden dadurch die Sendungen künstlich in die Länge gezogen und gerade bei Sendungen, die am Sonntag ausgestrahlt werden, ist das für Berufstätige nicht so toll. Und ja, man kann auf Mediathek, Wiederholung und Aufnahme zurück greifen, aber damit werden doch auch keine Einschaltquoten gezählt oder doch?

Ich bin gespannt, wie es in der nächsten Woche weiter geht und ob es Timur und Amani gelingt ihre Darbietung noch zu toppen.

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