Bei der letzten Folge von „The Masked Singer“ ist mir mal wieder was passiert. Dort wurde von einem der Teilnehmer „Behind Blue Eyes“ (im Original von Limp Bizkit) performt und BÄÄMM hat es mich erwischt. Behind Blue Eyes ist nämlich einer der Songs, auf die ich bis heute sehr heftig reagiere. Der Song hat einen sehr hohen Bezug zu meiner Ghosting-Erfahrung.
Ich bin als hochsensibler Mensch besonders empfänglich für akustische Reize. Das führt unter anderem dazu, dass ich viel Trubel mit großer Lautstärke und viel Unruhe als sehr belastend empfinde und ich solche Situationen mehr und mehr meide (musste ich tatsächlich erst einmal lernen).
Zum anderen kann man mich auf der akustischen Ebene unheimlich gut emotional berühren, was mich zu einem unheimlich großen Fan von Musik gemacht hat. Ich selbst kann kein Instrument spielen, ich springe aber unheimlich gut auf verschiedenste Musikstücke und -genre an. Mich auf eine oder zwei Musikrichtungen zu beschränken war noch nie möglich; ob ich etwas mit einem Lied anfangen kann hängt neben den Emotionen, die es mit seiner Melodie vermittelt auch und besonders vom Text ab.
In der Phase nach dem Verschwindens meines „Geistes“ hatte ich kaum jemanden, mit dem ich darüber reden konnte oder wollte; und die mit denen ich darüber sprach, waren nicht in der Lage es zu verstehen, weil sie es selbst nie erlebt hatten (und das ist verdammt gut so, ich wünsche es keinem!). Einen wirklichen Trost fand ich dann tatsächlich in der Musik. Ich hörte dieselben Songs immer wieder, stundenlang in Dauerschleife. Viele Songs waren aus der Zeit des Zusammenseins, einige kamen neu dazu. Selbst Jahre später gab es Lieder, die mich an die Situation damals erinnern.
Heute kann ich das tatsächlich gut steuern und weiß, auf welche Lieder ich wie reagiere. Und wenn ich weiß, es ist ein Song, der mich tief trifft, und bei dem es mir schwerfällt, mich auf etwas wichtiges zu konzentrieren, dann schalte ich den Song einfach ab.
Und dann gibt es die stillen, einsamen Momente, in denen ich meinen Gedanken nachhänge, Gefühle zu lasse oder vielleicht sogar einen Kanal dafür benötige; in denen ich weinen will… Dann höre ich diese Songs ganz bewusst und lasse mich auf sie ein.
Einige der Songs sind für Außenstehende sicherlich nicht besonders auffällig, berühren mich aber aufgrund dessen, was ich mit ihnen verbinde. Die Liste werde ich ggf. ergänzen, da ich mit Sicherheit den ein oder anderen beim spontanen Schreiben des Artikels nicht im Kopf habe. Die Reihenfolge ist daher auch nicht nach Wichtigkeit geordnet. Ich werde die Songs nicht als Video oder sonstwie verlinken. Vielleicht hilft es aber dem ein oder anderen Betroffenen, in das ein oder andere mal reinzuhören. Vielleicht werde ich auf den ein oder anderen noch einmal in anderen Artikeln näher eingehen.
- Behind Blue Eyes – Limp Bizkit
- Und wenn ein Lied – Söhne Mannheims
- Wenn du schläfst – Söhne Mannheims
- Curse – Und was ist jetzt?
- Lostprophets – Last Summer
- Beatsteaks – I don’t care as long as you sing
- 3 Doors Down – Here without you
- Anett Louisan – Das Spiel
- Linkin Park – In the end
- Seal – Kiss from a rose
- OneRepublic – Apologize
0 Kommentare