.. liegt hinter mir.
Montags nahm ich das erste Mal an einer Zeugniskonferenz teil und dabei ist es üblich, dass man bei der Besprechung des eigenen Kindes nicht teilnimmt. Trotzdem bin ich mir relativ sicher, dass mein Kind ein Wackelkandidat ist, obwohl die Lehrerinnen ihn durchweg als sehr intelligent und mit einem hohen Allgemeinwissen ausgestattet sehen. Das Problem ist bei ihm eher die schwierige Lenkbarkeit im Unterricht, von der man nicht weiß, ob das jetzt aus Trotz ist, oder weil er es nicht anders kann. Kurz vor der Einschulung wurde eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AWVS) diagnostiziert, wir hatten damals aber gemeinsam mit dem Arzt beschlossen vorerst keinerlei Hilfsmaßnahmen (wie z.B. eine Schulbegleitung) in Betracht zu ziehen. Das Fehlerbewusstsein meines Sohnes war nämlich schon immer sehr hoch. Man muss ihm gar nicht sagen, wenn er eine Frage falsch beantwortet hat, das bemerkt er meistens sehr schnell selbst. Blöderweise neigt er dann dazu, sich in der Folge selbst gedanklich zu blockieren. Wir wollten ihn erst einmal unbefangen in die neue Situation starten lassen und sehen, wie er zurecht kommt. Natürlich wurde die Schule über die Situation informiert.
Trotzdem ist er dadurch ein Kind, bei dem man manchmal nicht recht weiß, ob er gerade einfach keine Lust hat, mit zu arbeiten, oder ob er gerade mit der Situation ßberfordert ist, oder etwas nicht mitbekommen hat. Ich weiß selbst, wie frustrierend das ist, und auch im Kindergarten gab es deswegen ab und an Schwierigkeiten. Hier hatten wir uns instinktiv schon selbst beholfen, was zu einer guten Besserung führte. Die Erzieherinnen haben ihn im Zweifel an der Schulter berührt und auf Augenkontakt und eine ruhige Sprache geachtet. Aber im Kindergarten war die Gruppe kleiner und es war nicht so schlimm, wenn er mal einen Nicht-Aktiven Tag hatte, an dem er nur allein gespielt hat. In der Schule ist das schwieriger und teilweise musste er auch schon Sachen aus dem Unterricht daheim nacharbeiten – zusätzlich zu den Hausaufgaben – weil in der Schule einfach nichts geklappt hat. Ich habe Verständnis für die Lehrer/Innen: Die Klasse ist groß und findet nur langsam zueinander, es gibt Kinder mit besonderen Bedürfnissen – es ist einfach nicht die Zeit da, sich täglich um jedes Kind einzeln zu kümmern.
Umso wichtiger war ein Termin am Mittwoch in der Pädaudiologie in der Uniklinik Lübeck. Dort hat man (vereinfacht erklärt) die Möglichkeit nicht nur das normale Hörvermögen zu testen, sondern auch die Weiterleitung und Verarbeitung ans Gehirn. Dort wurde auch im letzten Jahr das Vorliegen der AWVS diagnostiziert und dort stand jetzt eine Kontrolle an. Insgesamt waren die Testergebnisse besser, als bei der ersten Testung, doch es wurde auch festgestellt, dass das (auditive) Kurzzeitgedächtnis deutlich zurück hängt. Macht ja irgendwie auch Sinn, dass es unterentwickelt ist, da es selten durch Reize angesprochen werden kann. Im Internet fand ich in den Erfahrungsberichten die Info, dass es den Betroffenen meistens leichter fällt, sobald sie lesen können, da sie dann zusätzlich zu den akustischen Reizen auch auf optische Reize zurück greifen können und sich Wissen auch einfach „anlesen“ können, wenn es mit dem akustischen nicht so lückenlos funktioniert. Auch das macht Sinn, hilft aber nicht bei der momentanen Problematik, dass mein Sohn als ‚unaufmerksam‘ wahrgenommen wird. Darüber habe ich mit dem behandelnden Professor gesprochen und dieser hat – nach JAHREN des Zweifelns, Bangens und Hoffens endlich ein klares Wort gesprochen. Mein Kind DARF unaufmerksam sein, mein Kind DARF auch im Unterricht träumen, mein Kind DARF und SOLL besonders aufmerksam gemacht werden durch den Lehrer und es DARF öfter nachfragen, wenn es etwas nicht verstanden hat.
Das mag im ersten Moment lapidar erscheinen, kann aber durchaus als negativ im Entwicklungsbericht vermerkt werden und damit auch den Verbleib in der sogenannten Eingangsphase. Hierbei handelt es sich um die ersten beiden Klassenstufen, diese können in 1, 2 oder 3 Jahren vom Kind absolviert werden, das gilt formal nicht als „sitzen bleiben“, hat aber dennoch einen Klassenwechsel zur Folge. Eben diesen Klassenwechsel möchte ich vermeiden, zumindest, wenn er aufgrund einer angeblich fehlenden Reife geschieht, die gar nicht vorhanden ist, sondern nur bei oberflächlicher Betrachtung. Mit den vom Arzt festgelegten Ausgleichsmaßnahmen (einige Beispiele siehe oben), darf das Kind in diesen Punkten nicht in gleichem Maße beurteilt werden, wie ein Kind ohne diese verordneten Maßnahmen. Ein anderes Beispiel für solche Ausgleichsmaßnahmen wäre zum Beispiel, dass ein Diabetes-krankes Kind auch im Unterricht essen darf, während das für nicht-diabetes-kranke Kinder natürlich ein NoGo ist. Insofern ist das schriftliche Festlegen dieser Maßnahmen unheimlich wichtig für uns gewesen. Nun muss ich diese Maßnahmen noch mit seinen Lehrern besprechen, ich bin aber frohen Mutes, dass er nun nicht mehr so große Gefahr läuft, als ‚lernunwillig‘ eingestuft zu werden. Trotzdem müssen wir natürlich eine Lösung finden, wie er den Unterrichtsstoff, den er im Unterricht nicht macht, nachholen kann. Vielleicht ist es möglich, abzusprechen, dass die Lehrer ihm die (wichtigsten) Aufgaben ankreuzen, und wir diese dann zu Hause nacharbeiten. Keine Ideallösung, aber ich bin davon überzeugt, dass es für alle inklusive ihm einfacher wird, sobald das Lesen besser klappt.
Außerdem habe ich diese Woche angefangen, meinen Sohn noch früher zu wecken als sonst, damit er Zeit hat in Ruhe wach zu werden. Sehr oft ist es nämlich so, dass das Kind morgens nicht einmal wach genug ist, um etwas zu frühstücken. Das heißt aber auch für mich früher aufstehen und abends eher Schluß zu machen.
Da auch meine Tochter noch keine Zensuren bekommt, hatten wir auch hier diese Woche schon das Halbjahres-Gespräch. Hier gab es erfreulicherweise beinahe nur positives zu berichten, lediglich in der Arbeitsorganisation, der Schreibsauberkeit und im Kopfrechnen gibt es (kleinere) Mängel. Da sie sich freut und motiviert ist, habe ich nun ein Heft gekauft und sie macht immer mal wieder 5 Minuten lang Aufgaben, die ich ihr aufgeschrieben hab. Freitag hatte sie leider gesundheitlich einen absoluten Durchhänger und fieberte den Tag über auf der Couch im Dämmerschlaf, statt in der Schule zu sitzen. Nun geht es aber wieder gut und sie kann morgen wieder in die Schule starten.
Am Dienstag habe ich endlich unseren Urlaub gebucht und so freuen wir uns, bald noch einmal Disneyland Paris zu besuchen. Wir waren ja bereits 2017 da und nie habe ich meine Kinder so harmonisch miteinander gesehen, wie dort. Damals waren wir ’nur‘ 2 Tage in den Parks und haben uns an einem Tag noch Paris angesehen. Diesmal ist 3 Tage Disneyparks angesagt inklusive Besuch der Wild West Show. Ich freue mich wirklich sehr darauf, auch wenn die Fahrt mit dem Auto wieder anstrengend wird. Anders als beim letzten Mal werde ich diesmal aber tagsüber losfahren, damit wir abends ankommen. Nach einer Nacht in einem Off-Side-Hotel wechseln wir am nächsten Morgen ins Disney-Hotel und können dann direkt ins Mäuseland. Am Abreisetag machen wir es auch so, also am Tag davor wechseln wir in ein Off-Site-Hotel, verbringen den Tag aber noch im Park und fahren am nächsten Tag wieder zurück.
Und dann war da noch die Webhosting-Katastrophe einer Kundin, deren Hoster es tatsächlich geschafft hat, durch einen menschlichen Fehler am Dienstag/Mittwoch einen Großteil seiner bestehenden Kundendaten zu löschen inklusive E-Mail-Postfächern (inkl. sämtlicher Inhalte!) und FTP-Server. Sprich: Die komplette Webseite war weg und es konnte lediglich die zugehörige Datenbank gerettet werden. Leider wurden auch die Hoster-eigenen Backups gelöscht. Es war also beinahe der Super-Gau, als am Freitag endlich ein Status erreicht war, an dem wir eine Schadensaufnahme machen konnten. Vorher war das leider nicht möglich, weil der Hoster so lang gebraucht hat, die eigenen Server überhaupt wieder zum Laufen zu bekommen. Glücklicherweise hatte ich Anfang des Monats ein Backup der Seite gemacht, dass wir nach einigem Hin und Her wieder einspielen konnten. So ist wenigstens nur die Arbeit der letzten 14 Tage futsch und die Webseite muss nicht erneut komplett rekonstruiert werden. Somit war also weder etwas damit, die Arbeit nachzuarbeiten, die durch den Ausfug nach Lübeck liegen geblieben war, noch an eigenen Projekten zu arbeiten, wie ich es mir ja eigentlich für den Freitag vorgenommen habe. Naja, wenigstens lief die Seite dann wieder.
Achja und die Küche haben wir gestern auch weiter ausgeräumt und abgebaut. Nun muss noch das Loch des alten Dunstabzugs geschlossen und abseits des Fliesenspiegels gestrichen werden und dann kann die neue Küche nächste Woche kommen. Nun kann die kommende Woche aber auch gern etwas ruhiger und weniger aufregend werden, damit ich noch etwas aufarbeiten kann und einigen Kunden noch eine Freude machen kann.
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